TRAUMATHERAPIE - SOMATIC EXPERIENCING® (SE)
Was ist Somatic Experiencing®?
Somatic Experiencing (SE) ist eine körperorientierte Therapie zur Verarbeitung von traumatischen Erlebnissen und Schock. Sie basiert auf neurophysiologischen Erkenntnissen, die besagen, dass traumatische Erlebnisse im Nervensystem „gespeichert“ werden.
Entwickelt wurde SE von Dr. Peter A. Levine, dem Gründer und Präsidenten der „Foundation for Human Enrichment“ in Colorado, USA, nach intensiver Beobachtung des Verhaltens von wildlebenden Tieren. Er konnte feststellen, dass diese Tiere nicht traumatisiert sind, obwohl sie ständig traumatischen Situationen ausgesetzt sind.
Was ist Trauma?
Ein Trauma ist zum einen eine Verletzung der Grenzen und der Schutzhülle des Menschen und zum anderen eine Überforderung der natürlichen Anpassungsmechanismen. Es zeichnet sich dadurch aus, dass die Einwirkung von außen „zu schnell, zu stark und zu plötzlich“ geschieht, als dass die naturgemäße Reaktion des Körpers (flüchten oder kämpfen) erfolgen kann. So bleibt dem Körper nur noch eine Reaktion: Erstarrung, wobei die aktivierte Stress-Energie im Nervensystem gefangen bleibt und nicht abgebaut wird. Der physiologisch notwendige Rhythmus von Aktivierung und Entladung, von Anspannung und Entspannung ist unterbrochen und damit verliert der Körper sein Gleichgewicht.
Was sind die Auslöser für ein Trauma?
Auslöser können unter anderem sowohl tiefe seelische Verletzungen sein wie Verlassenwerden, Verlust, Missbrauch und verbale Gewalt als auch körperliche Gewalt, Krieg, Naturkatastrophen, Unfälle und toxische oder medizinische Einwirkungen.
„Trauma befindet sich im Nervensystem, nicht im Geschehen“. (Dr. P. A. Levine)
Welche Folgen hat ein Trauma?
Wenn sich aufgestaute Energie nicht entladen kann, bleibt sie im Nervensystem „gespeichert“ und der Körper reagiert, als würde die erschreckende Erfahrung aus der Vergangenheit weiterhin bestehen. Häufige Folgen sind psychische und körperliche Symptome wie Angst, Übererregbarkeit, Schlafstörungen, Depression, Leistungsmangel, Müdigkeit, Schweißausbrüche oder chronische Schmerzen. Für den Betroffenen und dessen Angehörige sind diese Zustände oft verwirrend und beunruhigend, da sie zunächst nicht mit der Traumatisierung in Verbindung gebracht werden.
Wie hilft Somatic Experiencing (SE)®?
SE ermöglicht die Verarbeitung des traumatischen Ereignisses auch ohne dessen Inhalt zu kennen oder über ihn zu sprechen. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn das Ereignis zu bedrohlich und belastend erscheint. So wird eine mögliche Re-Traumatisierung vermieden.
Durch behutsames Nachspüren der Körperempfindungen und die Entwicklung insbesondere der Ressourcen (Möglichkeiten und Kraftquellen), die dem Klienten während des Geschehens nicht zur Verfügung standen, entsteht schrittweise eine Entladung der im Nervensystem gebundenen und erstarrten Lebensenergie. Die durch die traumatische Einwirkung unterbrochenen natürlichen Körperreaktionen werden vervollständigt, und das Nervensystem gelangt so zurück zu seiner natürlichen Selbstregulierung und dem Gleichgewicht von Aktivierung und Beruhigung. Bilder, Verhaltensweisen, Gedankenmuster und Gefühlsreaktionen erlangen neue Bedeutungen und der Betroffene findet zurück zu Sicherheit und Vertrauen in sich und seine Umwelt.
Traum und Trauma
In diesen themenspezifischen Sitzungen biete ich eine Kombination von SE und gestalttherapeutischer Traumarbeit an. Sie dienen der Verarbeitung von wiederkehrenden beängstigenden Träumen. Oft tauchen diese Träume wiederholt in wichtigen und herausfordernden Lebenssituationen auf und sind bedeutsame Hinweise aus dem Unterbewusstsein, die uns dabei helfen, die Herausforderung zu verstehen und anzunehmen.
Ich biete Einzelsitzungen in deutscher und englischer Sprache an.
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